Entstehungsgeschichte
Nach dem Erlöschen der Linie Nassau-Usingen im Jahr 1816 und dem Tod von Herzog Friedrich August wurde Wilhelm I. zum neuen Herzog ernannt. Im Jahr 1823 gab er den Auftrag an den Hofbaumeister Friedrich Ludwig Schrumpf, ein Jagdschloss auf der Platte, einem Waldgebiet nördlich der Stadt, zu errichten. Das architektonische Vorbild für das Schloss war Palladios Villa Rotonda in Vicenza. Der Bau des Jagdschlosses Platte folgte damit der Tradition palladianischer Bauten in England. Nach der Fertigstellung des Wiesbadener Stadtschlosses und dem Tod Herzog Wilhelms wurde das Jagdschloss von seinem Sohn, Herzog Adolph von Nassau, weiter genutzt.
Obwohl Adolph nach der Niederlage im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 seines Amtes enthoben und Nassau von Preußen annektiert wurde, blieb das Jagdschloss Platte als eines von vier Schlössern in Familienbesitz. Dies blieb auch so, als Adolph im Jahr 1890 zum regierenden Großherzog von Luxemburg wurde. Erst nach Adolphs Tod im Jahr 1905 verkaufte das Großherzogtum Luxemburg das Jagdschloss Platte im Jahr 1913 für 400.000 Mark an die Stadt Wiesbaden.