KZ-Gedenkstätte

unter den Eichen

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Der verlassene Bunker

Der heutige Campus Unter den Eichen der Hochschule RheinMain war nicht nur früher das ehemalige ZDF-Gelände. Er birgt auch das Geheimnis, dass hier ein Luftschutzbunker zu Zeiten des Nationalsozialismus errichtet und genutzt wurde. Dieser Bunker beinhaltet eine Ausstellung über die Geschichten der Häftlinge, die zu seiner Erbauung gezwungen wurden.

Lageplan

Auf einen Blick:

  • Luftschutzbunker aus den Zeiten des Nationalsozialismus
  • 1944 durch die Inhaftierten erbaut
  • Seit dem 9. November 1991 als KZ-Gedenkstätte eingeweiht
  • Von Mai bis Oktober samstags 14 bis 16 Uhr geöffnet

Ausstellung

Da die Ausstellung regelmäßig überarbeitet und erneuert wird, ist die Gedenkstätte im Carl-von-Ibell-Weg 7 in jedem Fall einen Besuch wert. Die Vergangenheit wird hier professionell aufgearbeitet und die kühlen unterirdischen Räume bieten einen realistischen Eindruck, wie sich das Dasein des Bunkers von 1944 bis 1968 angefühlt haben muss. Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden hat diesen früheren SS-Befehlsbunker zu einem Ort der Erinnerung an das Schicksal der zwischen 1944 und 1945 “Unter den Eichen” inhaftierten, zumeist luxemburgischen Verfolgten des NS-Regimes ausgestalten lassen. Die Einweihung der KZ-Gedenkstätte erfolgte am 9. November 1991.

Zweiter Weltkrieg

Sie erwartet ein Ausflug in die Vergangenheit zurück zu dem Zeitpunkt, an dem 1944 etwa 100 Häftlinge nach Wiesbaden gebracht wurden. Ab diesem Zeitpunkt gab es nicht nur einen verheerenden Bombenangriff, sodass die Inhaftierten durch Zwangsarbeit den Bunker für die SS-Aufsichtspersonen erbauten. Sie selbst durften diesen auch nicht nutzen, wodurch sechs Personen bei einem Angriff verstarben. Die Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger selbst hatten offiziell betrachtet, wie so oft in der damaligen Zeit, keinerlei Kenntnisse über die Geschehnisse auf dem Gelände Unter den Eichen. So wurde der Bunker schnell aus dem Gedächtnis der Menschen gelöscht, da er auch nach seiner Nutzung keine Erwähnung mehr fand und somit in Vergessenheit geriet.

Campus der Hochschule RheinMain

Wer ein paar Meter weiter den heutigen Campus der Hochschule RheinMain besichtigen möchte, sollte wissen, dass auch dieses Gelände historisch ist, denn hier standen 1944 einst die Bürogebäude der SS-Aufsichtspersonen. Inmitten dessen lagen zudem die Wohnbaracken, in denen die Inhaftierten lebten. Kaum vorstellbar, dass in diesem Gebäude heutzutage Media Management und Informatik-Studierende unterrichtet werden. Wer genau hinschaut, kann sogar die noch erhaltene Originaltreppe von den Bürobaracken zum Luftschutzbunker entdecken, welche den Weg bei einem etwaigen Bombenangriff verkürzen sollte.

Öffnungszeiten & Kontakt

Die KZ-Gedenkstätte öffnet 2023 bereits ab Samstag den 1. April von 14 bis 16 Uhr und zeigt eine Sonderausstellung mit Kunstinstallationen von Burkhard Schittny. Bei Fragen kontaktieren Sie gerne das Stadtarchiv Wiesbaden unter 0611313080 oder über stadtarchiv@wiesbaden.de