Leichtweißhöhle

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Der versteckte Unterschlupf

Die Leichtweißhöhle befindet sich im Neroberg und hat ihren Namen dem Wilderer Heinrich Anton Leichtweiß zu verdanken. Hinter dem Eingang der Höhle lädt eine Schutzhütte zum Verweilen ein. Auch ein Spielplatz ist unmittelbar vor Ort.

Lageplan

Auf einen Blick

  • von 1789 bis 1791: Versteck von Heinrich Anton Leichtweiß
  • nach dem 2. Weltkrieg: Schließung der Höhle
  • seit 1983 wieder geöffnet

Heinrich Anton Leichtweiß

Heinrich Anton Leichtweiß (1723-1793) nutzte die Höhle von 1789 bis 1791 als Unterschlupf. Geboren wurde er 1723 im rheinhessischen Jugenheim, dass damals Nassau Saarbrücken gehörte. Seit 1924 lebte Leichtweiß mit seiner Familie in Mensfelden Taunus und erlernte dort außerdem das Bäcker- und Bürstenmacherhandwerk. 1756 kam Heinrich Anton Leichtweiß nach Dotzheim, um dort ein Jahr später Christiane Louise Nicolay zu heiraten und Wiesbadener Bürger zu werden.

Die Höhle als Unterschlupf

1788 ertappte man Leichtweiß im Keller eines Nachbarn und warf ihm Einbruch, Wilddieberei und Wildpretdiebstahl vor. Am 1. Mai wurde er ins Zuchthaus eingeliefert und im darauffolgenden Jahr wieder entlassen. Jedoch kehrte Leichtweiß nicht zu seiner Familie zurück. Er lebte drei Jahre in den Wäldern des Taunus und nutzte die Leichtweißhöhle als Unterschlupf, um sich versteckt zu halten. Als Waldarbeiter aufsteigenden Rauch aus der Höhle aufkommen sahen, wurde Leichtweiß ertappt und verhaftet. Daraufhin wurde er 1792 ohne Prozess eingekerkert und verstarb ein Jahr später im Zuchthaus. Die Höhle geriet in Vergessenheit.

Die Höhle als Attraktion

Nachdem Wiesbaden als Stadt immer bekannter wurde, suchte man in Hinblick auf die Öffentlichkeit und des stetig wachsenden Tourismus, nach neuen Attraktionen. Die Geschichte von Leichtweiß war hier in der Region sehr bekannt und da Räubergeschichten in aller Munde waren, wurde aus dem Wilddieb Leichtweiß der „Räuberhauptmann“. 1856 wurde die Höhle ausgebaut und ein zusätzlicher Raum mit Steintisch geschaffen. Dort soll sich die „Räuberbande“ versammelt und besprochen haben. Auch der Zugang und die Umgebung der Höhle wurden verschönert.

Gegenwart

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Höhle vernachlässigt und ihre Optik litt unter Vandalismus. Die Reaktion darauf war die Schließung der Leichtweißhöhle. Erst 1983 öffnete sie erneut ihre Türen. Die Stadt erneuerte den Eingang mit einer massiven Tür, um die Höhle vor Schäden zu bewahren. Seitdem ist sie in den Sommermonaten wieder öffentlich in Form von Besichtigungen zugänglich.

Öffnungszeiten & Kontakt

Die Höhle ist von April bis Oktober geöffnet. Sie kann mittwochs von 10 bis 14 Uhr und sonntags von 13 bis 18 Uhr besucht werden. Der Höhlenführer erzählt vor Ort die Geschichte von Heinrich Anton Leichtweiß und der Höhle. Die Besichtigung ist kostenlos. Für weiter Infomationen können Sie das Grünflächenamt der Stadt Wiesbaden unter 0611-23608513 oder per E-Mail über gruenflaechenamt@wiesbaden.de kontaktieren.