Landesbibliothek Wiesbaden

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Hochschul- und Landes­bibliothek Wiesbaden

Im Herzen von Wiesbaden, neben vollen Einkaufsstraßen und den eindrucksvollen Altbauten, befindet sich ein sehr auffälliges Bauwerk:
Die Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain an der Rheinstraße.

Lageplan

Auf einen Blick:

  • Baubeginn: 1911
  • Einweihung: 17. Juli 1913
  • Baumeister: Stadtbauinspektor Grün und Architekt Bruno Engels
  • Bestand: über 900.000 Medieneinheiten (inkl. Ausweichmagazin)

Entstehungsgeschichte

Im Jahr 1813 wurde die Landesbibliothek als „Herzoglich Nassauische Öffentliche Bibliothek“ zugänglich für die Bevölkerung gemacht. Sie war zunächst im Erbprinzenpalais untergebracht, dem heutigen Sitz der IHK in der Wilhelmstraße. Aufgrund von Raumnot wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein Neubau nötig: Nach längerer Suche entschied man sich für ein Baugrundstück an der Rheinstraße. Ein Vorteil war, dass die Rheinstraße damals noch am Stadtrand lag und man eine Ausdehnung der Stadt in Richtung Biebrich ermöglichen wollte. Auf dem Gelände der 1908 abgerissenen Artilleriekaserne begannen so 1911 die Bauarbeiten, die sich über die nächsten zwei Jahre erstreckten.

Architektur

Die Landesbibliothek ist aufgrund ihrer Architektur noch vom in Wiesbaden sehr dominanten Historismus beeinflusst, der vergangene historische Stilformen wiederbelebte. Allerdings zeigt ihre Fassade auch schon den starken Einfluss von Peter Behrens, der 1907 den „Werkbund“ mitgegründet hatte. Ihr sachlicher Vertikalismus erinnert an die ersten damals entstehenden Kaufhäuser (etwa Wertheim in Berlin) und ist innerhalb Wiesbadens eng verwandt mit den ähnlich gegliederten Fassaden von Kaiser-Friedrich-Bad und Sektkellerei Henkell.

Außenansicht der Landesbibliothek in der Rheinstraße
Vom Balkon der Landesbibliothek

Im Gebäude ist besonders der Lesesaal hervorzuheben, der für die Stillarbeit konzipiert ist, abgegrenzt vom sonstigen Betrieb der Bibliothek und möglichst weit entfernt von den Geräuschen der Rheinstraße. Sein Grundriss sowie die umlaufende Galerie lassen an eine protestantische Kirche denken; die Schnitzereien mit Motiven wie Weintrauben schaffen eine Verbindung zum naheliegenden Rheingau.

Lesesaal

Der Lesesaal fungiert als Raum, der für Stillarbeit konzipiert ist und das Lernen unterstützt und ermöglicht, abgegrenzt vom internen Verkehr der Bibliothek. Den Saal kann man schon kurz nach dem ersten Eintreten durch die Glasscheibe erblicken. Erstaunlich ist, dass sich der ästhetische Flair des Gebäudes im Inneren weiterhin erstreckt. Besonders der Lesesaal beinhalten lange Holztische, die sich reihengemäß über den Raum erstrecken, sowie passende Stühle, Verzierungen und Regale, die einen schon fast ein „Hogwarts“-Gefühl geben. Der Kontrast zwischen der Moderne und der verwendeten Architektur des Historismus ist ein sichtbares Kernelement der Innenarchitektur, was insbesondere der Lesesaal dementsprechend unterstützt.

Landesbibliothek-Lesesaal
Landesbibliothek-Lesesaal-2

Magazin

Neben den regulär für Besucher zugänglichen Räumen gibt es ein großes Magazin, in dem Bücher, Zeitungen, Zeitschriften etc. aus mehreren Jahrhunderten lagern. Insgesamt erstreckt es sich über sieben Stockwerke, deren südseitige Fenster zum Schutz vor zu starkem Lichteinfall und Wärme mit Vorhängen sowie einer Hitzeschutzfolie ausgestattet sind. Alle Magazine sind nahezu identisch strukturiert, denn der Hochbau wird von einer selbsttragend ausgeführten Stahlkonstruktion getragen. Dieses damals als Lipman-Regal in Bibliotheken und Archiven eingeführte und noch heute funktionierende System mit flexibel zu montierenden Regalböden ermöglicht eine optimale Flächennutzung.

Landesbibliothek-Magazin-1
Landesbibliothek-Magazin-2

An eines der Stockwerke des Magazins grenzen zwei Schmuckbalkone, die eine weite Aussicht über die Rheinstraße und die Innenstadt von Wiesbaden bieten. Über der siebten und letzten Etage des Magazins erstreckt sich der mit Schiefer gedeckte Dachboden mit den Technikeinheiten der beiden Personenaufzüge. Da genau dieser Teil nicht für die breite Masse zugänglich ist, war es besonders wichtig Teilaspekte dieses "verborgenes" Ortes zu zeigen.

Speicher des Gebäudes der Landesbibliothek

Kontakt

Die Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain an der Rheinstraße ist montags bis freitags von 10:00 bis 21:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Das Magazin ist für die Öffentlichkeit im Rahmen von gewissen Führungen/Veranstaltungen unter Begleitung des Personals zugänglich.

Sie erreichen die Bibliothek an der Rheinstraße unter der Rufnummer 0611 94951820 und per Mail unter service-hl@hs-rm.de.

Telefon: 0611 94951820

E-Mail: service-hl@hs-rm.de

Webseite: hs-rm.de/hlb